In Sevilla am 21. Mai 1972

Antonio Velasco Muñoz malt Lebensbilder seiner Familie in den 70er Jahren und zeigt sie bei festlichen Anlässen, bei Spaziergängen, bei Besuchen. Diese Ausstellung ist einem einzigen Tag gewidmet: „En Sevilla a 21 de Mayo de 1972“, der Tag der Erstkommunion der Schwester Adelaida, kurz Adeli gerufen.

Wie schon für die vorhergehenden Arbeiten sind Schwarzweißfotos von verschiedenen

Schauplätzen und in unterschiedlicher Qualität Ausgangspunkt der Erinnerung an diesen traditionellen Festtag. Velasco nähert sich ihnen jedoch nicht in fotorealistischer Manier, sondern fängt die starke Vergrößerung vom Kleinst- zum Lebensgröße-Format der Künstler mit festem, teils skizzierendem Pinselstrich auf.

Er interpretiert alle Graustufen zwischen Schwarz und Weiß, greift aber nicht in die Zufälligkeit des Augenblicks ein, sondern belässt die Personen in den Posen des Moments der Aufnahme und im Blickwinkel der Kamera. Notwendige Abstraktionen oder die vom Künstler hervorgehobenen Porträts von Familienangehörigen sind Ergebnisse der Vergegenwärtigung dieses Tages vor mehr als 30 Jahren.

 

 

Ausschnitt aus dem Pressetext von Norbert Duwe zur Ausstellung

„En Sevilla a 21 de Mayo de 1972“, Galerie Herold, Bremen 2004